Fachliche Gedanken teilen

Eingewöhnung in die Kita – ein ganz individueller Prozess

09.10.2024 – Dresden, Eingewöhnung in die Kita – ein ganz individueller Prozess

Verfasst von Emely Hilbig, Co-Leitung Kita Lowi, Dresden


Wenn ein Kind neu zu uns in die Kita kommt, ist der Prozess der Eingewöhnung für alle Beteiligten mit vielen neuen Herausforderungen verbunden. Die Fachkräfte möchten das Kind und seine Familie kennenlernen. Das Kind entdeckt gemeinsam mit seinen Eltern eine kleine neue Welt, zu der neben den Fachkräften andere Kinder, ungewohnte Strukturen und zu erkundende Räumlichkeiten gehören. 


Nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Eltern bringen für ihre Entdeckungstour ganz unterschiedliche Voraussetzungen mit. Jeder nimmt die Welt auf seine ganz persönliche Weise wahr und geht anders auf Menschen zu. Auf individuelle Bedürfnisse zu schauen, ist daher im Ankommensprozess des Kindes und seiner Familie in der Kita unerlässlich geworden. Bedürfnisorientierung heißt für uns, jedem Kind genau die Zeit zu geben, die es braucht, bis es sich von seinen Eltern während der Eingewöhnung lösen kann. Bedürfnisorientierung heißt, mit dem Kind gemeinsam einen Ort in der Kita zu finden, an dem es sich wohlfühlt und der künftig als sicherer Hafen dient. Bedürfnisorientierung heißt, dass die Kinder bei uns von Beginn an unter den pädagogischen Fachkräften ihre Beziehungspersonen wählen können. Bedürfnisorientierung heißt auch, die Bedürfnisse der Eltern und pädagogischen Fachkräfte während der Eingewöhnungszeit nicht aus dem Blick zu verlieren:

 


Kinder brauchen …

 

  • … jemanden, der ihnen zeigt, wie das Kita leben funktioniert.
  • … jemanden, der für sie da ist und ihnen Raum für alle ihre Emotionen gibt.
  • … eine stabile, mit positiven Gefühlen verbundene Beziehung zu einer pädagogischen Fachkraft.
  • … Zeit und Schutz.
  • … zu Beginn die Sicherheit ihrer Begleitperson.
  • … mit der Zeit Sicherheit durch bekannte Räume, Rituale, bekanntes Spielzeug, die pädagogische Fachkraft oder vertraute Kinder.
  • … eventuell ein Übergangsobjekt, dass den Alltag und die neuen Transitionen erleichtert.
  • … eine sichere Beziehung zur Fachkraft, bevor Trennungen stattfinden können. Exploration ist nicht die Grundlage für einen Trennungsversuch.
  • … Eltern, die positiv auf die anstehenden Transitionen blicken


Eltern brauchen …

 

  • … klares Wissen über das Konzept der Einrichtung.
  • … ebenso einen Beziehungsaufbau zur pädagogischen Fachkraft wie ihr Kind.
  • … Vertrauen in die pädagogische Fachkraft.
  • … eine klare Kommunikation und die rechtzeitige Information über die nächsten neuen Eingewöhnungsschritte.
  • … ein ehrliches Feedback darüber, wie es ihrem Kind während der Trennung ging.
  • … genug Zeit, um ihr Kind feinfühlig durch den Eingewöhnungsprozess begleiten zu können.
  • … eventuell Begleitung im Umgang mit ihren eigenen Gefühlen.
  • … die Möglichkeit, Dinge anzusprechen, die ihnen missfallen.

 

Fachkräfte brauchen…

 

  • … emotionale und soziale Ressourcen und Fähigkeiten.
  • … Rückhalt vom Team und Flexibilität, um sich abseits vom Tagesgeschehen voll und ganz auf das Eingewöhnungskind konzentrieren zu können.
  • … einen engen Austausch mit den Eltern.
  • … geeignete Reflexionsstrategien für den Umgang mit Stress und Schwierigkeiten während der Eingewöhnung.
  • … den Mut, Rückschritte zuzulassen.
  • … eine feinfühlige Wahrnehmung kindlicher Bedürfnisse


Um möglichst alle Bedürfnisse während der Eingewöhnungszeit unter einen Hut zu bringen, arbeitet das Team der Kita Lowi derzeit an einer Eingewöhnungsampel. Sie soll künftig Standards für den Eingewöhnungsprozess definieren. Dazu wurden im Team Chancen und Grenzen bekannter Eingewöhnungsmodelle in Bezug auf die uns personell und strukturell gegeben Rahmenbedingungen diskutiert und mit eigenen Ideen ergänzt. Das grüne Licht der Eingewöhnungsampel weist den Weg, den Kinder, Fachkräfte und Eltern gemeinsam gehen wollen. Das gelbe Licht versucht ein Gleichgewicht zwischen dem kindlichen Explorationsbedürfnis und der Aufgabe der PFK, es vor zu schnellen neuen Reizen zu schützen, herzustellen. Hier sind viele Aspekte beleuchtet, die für jedes Kind individuell betrachtet werden müssen und nicht verallgemeinert werden dürfen (z.B. ob der Garten als Eingewöhnungsraum in Frage kommt). Das rote Licht signalisiert klar, was im Eingewöhnungsprozess nicht erlaubt ist (z.B. neue Trennungsschritte an Montagen) und hat das Ziel, das Wohlbefinden von Kindern, Fachkräften und Eltern nicht zu gefährden.


Quellen:
Von Brück, Stefanie (2024): Auf ins KiTA Abenteuer. Wie du dein Kind sicher und entspannt durch die Eingewöhnung begleitest. München: Kösel-Verlag.
Wedewardt, Lea (2023): Ankommen dürfen statt Loslassen müssen. Bedürfnisorientierte Eingewöhnung in Kita, Krippe und Kindertagespflege. Freiburg im Breisgau: Verlag Herder.

Dokumentation des individuellen Lernens und der Entwicklung des Kindes

29.07.2024, Dresden – Warum die Dokumentation der Veränderungen und Entwicklung von Kindern so wichtig ist und als Grundlage des weiteren pädagogischen Handelns dient

Der sächsische Bildungsplan versteht sich als eine thematisch-methodische Orientierung und als ein Instrument für die Ausgestaltung des Bildungsauftrages in den sächsischen Kitas. Unser modernes Bildungsverständnis folgt den Gedanken der Selbstbildung, denn Bildung kann nicht vermittelt werden. Das Kind setzt sich aktiv im Tun oder inaktiv beim Beobachten mit der Umwelt bzw. seiner Lebenswelt auseinander und erforscht die Zusammenhänge. Dabei konstruiert das Kind ein Bild von sich und der Welt. Dafür benötigt das es Anregungen, Herausforderungen, Ermutigung und Unterstützung von außen für seine Lernprozesse.

Um die Lernprozesse zu erkennen, gehört die Beobachtung und die Dokumentation zu der wichtigen Aufgabe der Pädagog:in. Die Dokumentation lässt Veränderungen und Entwicklung von den Kindern erkennen und dient gleichzeitig als Grundlage für die weitere Arbeit der Pädgog:innen. Grundlage dafür sind „Dokumentationsgegenstände“ wie Gedanken, Handlungen, und/oder „Produkte“ der Kinder. Der wohlwollende Blick auf das Kind erfasst die Ressourcen, Stärken und die individuellen Entwicklungsprozesse des einzelnen Kindes. Durch eine vielseitige Anregung von kindlichen Bildungsprozessen können sehr verschiedene Lernsequenzen dokumentiert werden, die erst zusammengefasst, eine ganz individuelle und nur auf dieses Kind gültige Lerngeschichte geschrieben wird und die Lernstrategien des Kindes abbildet.

Eine Form einer individuellen Entwicklungsdokumentation sind die Bildungs- und Lerngeschichten, als eine beschreibende Dokumentationsform der individuellen Entwicklung. Sie spiegeln den Inklusionsgedanken wider. Bei den Geschichten stehen die Lerndispositionen im Fokus. Diese Dispositionen bezeichnet in der Pädagogik eine individuell unterschiedliche, relativ dauerhaft wirkende Bereitschaft, auf bestimmte Umweltbedingungen mit bestimmten Verhaltensweisen, Symptomen oder anderen Eigenarten zu reagieren und ist somit eine  Persönlichkeitseigenschaft. Diese bilden die Grundlagen für die Strategien des Aneignen von Wissen. Die vorgegeben Dispositionen: „Interessiert sein“, „Engagiert sein“, „Standhalten bei Herausforderungen oder Schwierigkeiten“, „sich ausdrücken können“, „An der Lerngemeinschaft mitwirken“, werden nach den Beobachtungen aus unterschiedlichen Settings im kollegialen Austausch herausgearbeitet. Der Austausch unter den Pädagog:innen verhindert eine subjektive Sichtweise. Wichtig dabei ist keine Deutungen oder Interpretationen des beobachteten zu zulassen um wertneutral zu bleiben. Im Austausch zur Analyse der Beobachtungen wird die weitere pädagogische Planung besprochen um Anknüpfungspunkte zu den Interessen und Ideen für die nächsten Schritte zu sammeln und zu planen. Im Anschluss wird die Bildungs- und Lerngeschichte für das Kind geschrieben. Wichtig dabei ist diese in einfachen, für das Kind verständlichen, Sätzen zu schreiben. Die Lerndispositionen werden umschreibend beschrieben. Bilder ergänzen das beschriebene. Für jüngere Kinder ist eine Bildgeschichte eher geeignet.

„Es geht um den Augenblick - den Moment der Beobachtung in Augenblick zu nehmen, um das zu entdecken, was im Alltag untergeht und nur mit unserer Wahrnehmung sich nicht herauszufinden herausfinden lässt“.

Diese offenen beschreibenden Dokumentationen sind Eigentum des Kindes und müssen jederzeit zugänglich für die Kinder sein.

Ein Beispiel für eine Bildungs- und Lerngeschichte

Liebe Ruth

In den letzten Wochen habe ich immer wieder in der Sandanlage gesehen. Du hast Eimern, Schaufeln den Sand hin- und hergetragen oder große und kleine Sandförmchen gefüllt. Ich denke das du dabei gelernt hast verschieden Behälter zum Transport oder zum Befüllen einzusetzen. Nun hast du einen neuen Gegenstand entdeckt. Ein Sieb. Ich denke die Löcher am Boden des Sieb sind dir nicht aufgefallen. Du hast wie du es bereits kennst den Sand hineingefüllt und bist zum Tisch gelaufen. Denn dort standen deine Förmchen. Am Tisch angekommen hast du das Sieb umgedreht damit der Sand in deine Förmchen rieselt. Doch was ist passiert? Es war kein Sand in dein Sieb mehr drin. Du hast in das Sieb hineingesehen und mich danach angesehen. Habe ich eine Frage bei dir entdecken können die vielleicht lautet „Wo ist mein Sand“? Ich habe die Schultern hochgezogen und dir gesagt „das weiß ich auch nicht - hast du den Sand vielleicht verloren“? Du bist wieder zurück gegangen um das Sieb erneut mit Sand zu füllen. Jedoch hast du auf dem Weg zum Tisch diesen wieder unbemerkt verloren. Das Spiel hast du mehrmals wiederholt. Immer wieder war der Sand weg nur ein paar größere Steine lagen noch drin. Ich war sehr erfreut das du nicht aufgegeben hast. Nun hast du ein neues Spiel entdeckt. Größe Steine zu sammeln um deine Sandförmchen zu füllen. Du hast den Sand in das Sieb gefüllt, bist zum Tisch gelaufen um die zurückgebliebenen Steine in die Förmchen zu füllen. An deinem Lachen habe ich erkennen können, dass dir das Spiel großen Spaß bereitet und eine Möglichkeit gefunden hast, Sand von Steinen zu trennen. Hast du dabei gelernt das Steine und Sand unterschiedliche Größen haben? Ich bin darauf gespannt, wann du die Löcher im Sieb findest und du herausfindets, welche Spiele du mit dem Sieb noch spielen kannst. Du hast mir gezeigt, dass du viel Freude am Sandspiel hast.

Deine Monika, Mai 2022


Christiane Heidke
Leiterin der Kindertagesstätte An der Cockerwiese

 

Übergänge gestalten in der Kita

17.07.2024 – Jena,  Wie können wir im pädagogischen Alltag mit Kindern Übergänge sinnvoll gestalten? Ein Einblick in die pädagogische Arbeit des Kindergartens Burgweg

 

Die Natur hat dem Menschen von Geburt an die Fähigkeit der kognitiven Flexibilität mitgegeben. Diese Veranlagung wird benötigt, um sich an die Umgebung anzupassen. Bereits Säuglinge zeigen ihre Strategien, die Umgebung wahrzunehmen und kennenzulernen, indem, sie z.B. Gegenstände mit Händen und Mund erkunden oder ein Spielmaterial auf verschiedene Weisen nutzen.
Diese kognitive Flexibilität wird besonders in Übergangssituationen auf die Prüfung gestellt. Sie bringen Herausforderungen mit sich, wie etwa das Aufnehmen und Einordnen von Gerüchen oder Geräuschen, das Loslassen der Eltern und das Vertrauen fassen in andere Personen.
Mit der Bewältigung dieser Situationen wird die kognitive Flexibilität trainiert und sowohl Resilienz als auch Selbst-, Sozial-, und Sachkompetenz gestärkt.

Um diese Entwicklung optimal zu begleiten, ist eine individuelle, sensible sowie vertrauensvolle Gestaltung der Übergänge im Kindergartenleben eine der größten pädagogischen Aufgaben.
Wie nimmt sich der Kindergarten Burgweg dieser Herausforderung an?

Im Sommer jeden Jahres beginnt für den Kindergarten eine ganz besondere Zeit: Es beginnen die ersten Eingewöhnungen der Kleinkinder, die Dreijährigen erhalten neue Plätze und erobern neue Wege und die Vorschulkinder verbringen die letzten Wochen vor dem Schuleintritt. Diese drei Übergänge sind im Kindergarten Burgweg von langfristiger Planung, hoher Transparenz gegenüber den Familien und Berücksichtigung individueller Bedürfnisse des Kindes, geprägt.
Um den Eintritt in den Kindergarten zu erleichtern, können die Kinder und Familien bereits vor dem offiziellen Start das Haus und das Team bei Besuchen, Elternnachmittagen oder beim Elterncafé kennenlernen. Eine weitere vorbereitende Maßnahme ist das persönliche Gespräch mit der eingewöhnenden Fachkraft.

Das Ankommen im Kindergarten und der Verlauf der Eingewöhnungsphase sind für alle Beteiligten prägend für die gesamte Kindergartenzeit. Das Wohlbefinden jeden Kindes und das Erkennen sowie Fördern seiner individuellen Bedürfnisse stehen im Vordergrund der Arbeit. Das vertrauensvolle Verhältnis zu den Eltern basiert auf Transparenz und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit.
In der ersten Phase, welche sich am Berliner Eingewöhnungsmodell orientiert, entscheidet das Kind selbst, zu welcher Fachkraft es eine intensive Beziehung aufbauen will und sich einen sicheren Zugang zur Bezugsperson aufbaut.

Der Umzug vom Kleinkind- zum Kindergartenbereich wird bereits in den Monaten zuvor gemeinsam mit den Eltern besprochen und vorbereitet. Hierfür findet ein Elternnachmittag statt, bei dem die Eltern und Kinder die oberen Räume besichtigen. Im Kindergartenalltag ist es den Kleinkindern jederzeit möglich die obere Etage zu erkunden. So können sie die älteren Kinder, neue Bezugspersonen, Materialien und Bildungsgelegenheiten kennenlernen. Eine genaue Beobachtung sowie Begleitung durch mindestens eine Fachkraft ist dabei unerlässlich.

Dass das Spiel des Kindes die beste Investition in seine individuellen Entwicklung darstellt, ist für die pädagogischen Fachkräfte im Kindergarten Burgweg ein ganzheitliches Verständnis. Die gesamte Zeit, die ein Kind in der Einrichtung verbringt, wird so gestaltet, dass dessen Persönlichkeit, dessen Begabung sowie die geistigen und körperlichen Fähigkeiten gefordert und gefördert werden. Dieses selbsttätige Lernen der Kinder wird durch Bildungsgelegenheiten, auf Basis der Kinderinteressen, ergänzt. Dadurch leisten Kinder ihre Entwicklungsarbeit aktiv selbst. So sind auch die Übergänge vom aktiven Spiel, hin zur vorbereiteten Bildungsgelegenheit, sanft und interessenbasiert gestaltet.

Zu dieser Haltung fügt sich lückenlos die Schulvorbereitung ein, so dass der Übergang vom Kindergarten zum Schuleintritt für die Kinder langfristig und unbewusst im Kindergartenalltag mit hineinfließt. So dass z.B. die Feinmotorik beim Gestalten des eigenen Portfolios erprobt wird, dass sich das Kennenlernen von Zahlen und Buchstaben spielerisch vollzieht oder die Konzentration beim Sport, Yoga oder musischen Lernarrangement gefördert wird.
Für die Vorschulkinder warten jedoch auch Besonderheiten: wie etwa die Fußgängerprüfung mit Hilfe der Polizei, Schnupperstunden in den Grundschulen, Ausflüge mit Nah- und Fernverkehr, die Übernachtung im Kindergarten und das Zuckertütenfest.

Wichtig festzuhalten ist: Ja, es gibt die im Kalender festgelegten und im Vorfeld geplanten Übergänge im Kindergartenleben. Doch es sind vielmehr die unzähligen Übergänge in den Alltagssituationen, die den Tag des Kindes bestimmen. Das morgendliche Ankommen und Trennen von den Eltern, das Beenden des Spiels, da sich der Hunger meldet, das Wachwerden vom Mittagsschlaf zur Nachmittagszeit und so viele Momente mehr. Besonders in diesen Momenten benötigen die Kinder eine sichere, sensible und vertrauensvolle Begleitung.

Wir müssen mittags nicht mehr schlafen…aber wir können uns ausruhen!

11.06.2024, Dresden – Das pädagogische Team der Kindertageseinrichtung Bergfeldeweg in Dresden-Seidnitz setzte sich seit Beginn des Jahres 2023 intensiv mit dem Qualitätsthema „Ruhen und Schlafen“ auseinander.

 

Dabei stellte sich insbesondere die Frage, wie sich die individuellen Ruhebedürfnisse und -vorstellungen der Kinder und Familien am besten in den Kita-Alltag integrieren lassen und die Wünsche und Ideen der Kinder zu dem Thema besser mit einbezogen werden können.

Es ist ein Grundbedürfnis eines jeden Kindes, sich zu erholen und zu entspannen (vgl. SMK 2011, S.46). Neben Bewegung und Ernährung sind ausgewogene Schlaf- und Ruhezeiten für das kindliche Wohlbefinden, dessen körperliche und geistige Entwicklung sowie seine allgemeine Gesundheit von essenzieller Bedeutung. Während dieser Phasen werden die vielfältigen Eindrücke und Sinnesreize, die tagsüber gesammelt wurden, verarbeitet und miteinander verknüpft. Nicht zuletzt können Kinder in dieser Zeit neue Kraft schöpfen, um wiederum neue Bildungs- und Lernerfahrungen zu machen (vgl. Tietze et al. 2016, S. 109; vgl. Betz/ Franz 2022, S.15). Es ist daher wenig verwunderlich, dass die Ruhezeit nach dem Mittagessen eine der Schlüsselsituationen im Alltag einer jeden darstellt. Doch obgleich jedes Kind dieses Grundbedürfnis nach Entspannung in sich trägt, stellen sich die kindlichen Wünsche und Vorstellungen, wann und wie dieser Bedarf gedeckt werden soll, in der pädagogischen Praxis bisweilen sehr unterschiedlich dar:

„Ich mag es, wenn es ganz dunkel ist und ich mein Sternlicht sehen kann.“

„Ich mag es lieber hell – wenn es dunkel ist, habe ich Angst.“

„Ich wünsche mir, dass alles schön leise ist.“

„Ich ruh' mich gerne mit Musik aus. Am liebsten die drei ???.“

„Ich mag mich manchmal nicht hinlegen. Man kann sich auch im Sitzen ausruhen und etwas bauen.“

„Einfach in so 'ne Ecke legen. Das mag ich einfach auch.“


Dies sind nur einige der zahlreichen Antworten auf die Fragen „Wie ruhst Du dich am liebsten in der Kita aus?“ Und was brauchst Du dafür?“, die wir von den Kindern der Kindertageseinrichtung Bergfelderweg im Rahmen unserer Aktionswochen zum Thema „Ruhen und Entspannen“ erhalten haben. Sie verdeutlichen, dass das Bedürfnis sich auszuruhen und die damit verbundenen Gewohnheiten und Wünsche von Mensch zu Mensch sehr verschieden sind. Ihnen gerecht zu werden, ist im pädagogischen Alltag von Kindertageseinrichtungen gleichermaßen notwendig wie anspruchsvoll. So spielen für das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung neben dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes auch Faktoren wie die aktuelle gesundheitliche Verfassung, die jeweiligen Schlafgewohnheiten innerhalb der Familie, oder der Verlauf der vergangenen Nacht eine wichtige Rolle (vgl. Tietze et al. 2016, S. 109).

Darüber hinaus wirken sich neben den individuellen Besonderheiten der Kinder auch externe Faktoren auf die Ruhemöglichkeiten in Kindertageseinrichtungen aus. Ob mangelnde räumliche Kapazitäten, personelle Engpässe oder auch unterschiedliche biografisch und kulturell begründete Vorstellungen zum Thema Schlaf bei den Pädagog:innen – der Umgang mit der Thematik „Ruhen und Schlafen“ erweist sich bei genauem Hinsehen als durchaus komplex.

Wie also können die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder nach Aktivität und Erholung im pädagogischen Alltag befriedigt und zusammengeführt werden? Wie können Einschlafsituationen bedürfnisgerecht gestaltet werden? Wer entscheidet, ob ein Kind schläft oder nicht? Wie können die zum Teil sehr unterschiedlichen Vorstellungen der Familien in den Kita-Alltag integriert werden? Wie müssen Räume und Tagesablauf gestaltet werden, dass Kinder sich zu jeder Zeit ausruhen oder schlafen können?
Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden, setzen wir uns seit Beginn des Jahres 2023 fachlich intensiv mit dem Qualitätsbereich „Ruhen und Schlafen“ auseinander. Oberstes Ziel ist es, die Ruhephase(n) besser an die Bedürfnisse der Kinder entsprechend ihrem Alter und Entwicklungsstand anzupassen und die individuellen Schlafbedürfnisse der Kinder zu berücksichtigen.

„Allen Kindern, unabhängig von ihrem Entwicklungsstand und Alter, soll sich zu jeder Zeit im Kita-Alltag die Möglichkeit bieten, sich zurückzuziehen, sich zu erholen und zu entspannen“ (Tietze et al. 2016, S. 109)

Um uns einen ersten Überblick über die Thematik zu verschaffen, nutzten wir Anfang März 2023 zwei Teamtage dazu, um uns die verschiedenen Ruhe- und Schlafkonzepte in drei TSA-Kitas in Jena anzusehen. Zudem begleitete und unterstützte die Leiterin der Jenaer TSA-Kita „Am Steiger“ Andrea Stüber unser Team im Rahmen eines Fachtags bei der Auseinandersetzung und Reflexion zum Thema „Schlafen und Ruhen in der Kita“. Im Anschluss an unseren Exkurs begannen wir in den darauffolgenden Monaten unter Einbeziehung von Fachlektüre, unser Schlafkonzept weiterzuentwickeln, sodass es noch besser zur bedürfnisorientierten Arbeit unserer Einrichtung passt.

Eine achtsame und responsive Einschlaf- und Ruhebegleitung unter Einbezug wiederkehrender Schlafrituale; die Gestaltung verlässlicher und vertrauensvoller Rückzugsorte sowie die Berücksichtigung individueller Ruhegewohnheiten durch die Etablierung eines Wachbereichs, sind Elemente, denen bereits vor Beginn unseres Qualitätsprozesses im pädagogischen Alltag eine wichtige Bedeutung zukam.
Dennoch erkannten wir in der Reflexion Veränderungspotentiale auf der inhaltlichen, räumlichen und personellen Ebene. Konkret bedeutet dies zum einen, dass wir unser Angebot der Ruhegruppe ausgeweitet haben. So finden sich während der gemeinsamen Ruhezeit nach dem Mittagessen nun drei Schlaf- und zwei Ruhebereiche, denen die Kinder sich, je nach ihren Bedürfnissen zuordnen können. Die Ruhegruppen richten sich an Kinder, die nicht mehr schlafen wollen und Erholung finden, indem sie sich ruhigeren Aktivitäten zuwenden, wie beispielsweise dem Lauschen eines Hörspiels, dem Malen oder der Beschäftigung mit verschiedenen Konstruktionsmaterialien. Darüber hinaus haben wir neue Ruheinseln und Rückzugsmöglichkeiten in Form von, Sesseln, Zelten, Teppichen und vielen weiteren Sitz- und Liegegelegenheiten geschaffen, um den Kindern zu ermöglichen, sich zu jeder Zeit und in allen Bereichen nach Bedarf ausruhen zu können. Neue (Sinnes-) Materialien, wie beispielsweise Aqua- und Geluhren, Sternenlichter und Massagezubehör bereichern nun die Ruhephase in unserer Kita. Auch bei der teaminternen Kommunikation haben wir Anpassungen vorgenommen. In unseren wöchentlichen Dienstberatungen werden die Veränderungen im Schlafverhalten der Kinder nun regelmäßig thematisiert. Außerdem legen wir ein erhöhtes Augenmerk auf zeitnahe und verbindliche Absprachen im Team hinsichtlich der individuellen Ruhebedürfnisse der einzelnen Kinder sowie der Rituale und Abläufe während der Ruhezeit in den einzelnen Bereichen, um schnellst- und bestmöglich auf die Wünsche und Bedarfe der Kinder und Eltern sowie wahrgenommene Veränderungen im Ruheverhalten- und -bedürfnis der Kinder reagieren zu können. Weiterhin stellten wir uns insbesondere die Frage, wie wir die Perspektiven der Kinder zu dieser Thematik stärker einbinden können.

Partizipation und Schlafen – wie passt das zusammen?

Für uns Erwachsene ist es selbstverständlich, Entscheidungen des alltäglichen Lebens selbst zu treffen. So bestimmen wir beispielsweise darüber, wie wir unsere Freizeit gestalten, was wir essen oder wann und wo wir uns ausruhen. Kindern wird diese Form von Selbstbestimmung im Alltag oftmals nicht zugetraut oder aus pragmatischen Gründen abgesprochen. Dabei ist Partizipation ein Kinderrecht, das in der UN-Kinderrechtskonvention sowie dem BGB gesetzlich verankert ist. Des Weiteren ist im Sächsischen Bildungsplan die Bedeutsamkeit von Bildungssituationen, „in denen Kindern die Gelegenheit gegeben wird, im Dialog mit anderen Kindern und Erwachsenen zu lernen, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden“ (SMK 2011, S. 64f.) festgehalten. Kinder sollen lernen, „dass eigene Entscheidungen respektiert werden. Sie lernen die ihnen angebotenen Möglichkeiten zu nutzen und auszuwählen, was ihnen guttut und was nicht.“ (ebd., S. 72).

Auch in der Kita „Bergfelderweg“ erfahren Kinder frühzeitig, dass ihre Meinungen und Wünsche gehört werden, sie sich an den sie betreffenden Entscheidungen beteiligen und den Alltag mitgestalten können (vgl. Kita „Bergfelderweg“ 2024, S. 14f.). Neben der strukturellen Verankerung von Partizipationsmöglichkeiten durch den Kinderrat ist die Selbst- sowie Mitbestimmung der Kinder an alltäglichen Entscheidungsprozessen an vielen Stellen im Kita-Alltag gelebte Praxis. Auch beim Thema „Schlafen, Ruhen und Entspannen“ gilt es daher, den kindlichen Bedürfnissen und der Entscheidungskraft der Kinder mehr Raum zu geben. Dies ist nicht immer leicht, da der kindliche Ruhebedarf dem Bedürfnis nach Autonomie und Selbstbestimmung bisweilen entgegenzustehen scheint (vgl. Finger 2024, S. 81).

Um den individuellen Wünschen und Bedürfnissen bestmöglich gerecht zu werden, teilen die Pädagog:innen die Kinder für die Ruhezeit nach dem Mittagessen in unterschiedliche Gruppen ein. Neben der fachlichen Einschätzung des individuellen Schlafbedürfnisses anhand genauer Beobachtung durch die pädagogischen Fachkräfte und den intensiven Austausch mit den Familien, werden die Kinder bei dieser Entscheidung selbst mit einbezogen. Die Kinder aus den Schlafbereichen können täglich selbst auswählen, in welchem der drei Bereiche sie sich ausruhen wollen, neben wem sie liegen und ob und wie sie in den Schlaf begleitet werden möchten. Ob Kuscheltier, Schmusedecke oder Bude bauen – die Kinder beteiligen sich an den Vorbereitungen und der Gestaltung ihrer Schlafstätte. Kinder, die nicht einschlafen können, haben die Möglichkeit, nach einer halben Stunde des Liegens selbstständig aufzustehen und in anderen Räumen leise zu spielen. Die Kinder in den Ruhegruppen können frei entscheiden, in welchem der ihnen angebotenen Bereiche sie sich aufhalten und welcher ruhigen Beschäftigung sie dabei nachgehen wollen. Von Yoga über Geschichten lesen, Kartenspielen, Malen, Hörspielen lauschen, Konstruieren bis hin zum Tischkicker spielen – die Möglichkeiten der Kinder, in ihrer Kita eine Pause vom lauten Alltag einzulegen, sind vielfältig. Auch Regeln und Vereinbarungen für die Ruhezeit werden mit den Kindern gemeinsam in den Mittagskreisen ausgehandelt. So erleben sich die Kinder als Teil der Kita-Gemeinschaft und erfahren, dass ihre Ideen, Wünsche und Kritiken ernst genommen werden (vgl. Finger 2024, S. 12). Ziel der beschriebenen Maßnahmen soll es sein, jedes Kind unter Berücksichtigung seines Entwicklungsstandes und seiner Selbstständigkeit dazu zu befähigen, selbst zu entscheiden, wann und wie es sich ausruhen möchte.

Aktionswochen zum Thema „Ruhen und Entspannen“ – Emil und Finnley erkunden die Ruhemöglichkeiten in der Kita „Bergfelder Weg“

Bei der tatsächlichen Beteiligung der Kinder im Kita-Alltag geht es laut Regner und Schubert-Suffrian (2013) zunächst darum, die Kinder umfassend über ihre Rechte und Möglichkeiten zu informieren (vgl. ebd., S. 12f.). Deshalb veranstalteten wir zwischen Anfang Januar bis Mitte Februar Aktionswochen zum Thema „Ruhen und Entspannen“, um ihnen die verschiedenen Wege, sich in der KiTa auszuruhen, aufzuzeigen. Die Kinder wurden darin bestärkt, ihre eigenen Ruhebedürfnisse und -vorstellungen bewusst wahrzunehmen und zu kommunizieren.

Um den Kindern einen spielerischen Zugang zum Thema zu bieten, entwickelten wir in einer unserer Teamberatungen die Idee, den Kindern die zwei Handpuppen Emil und Finnley aus der TSA-Kita „Grunaer Kinderwelt“ zur Seite zu stellen, die sie beim Entdecken der verschiedenen Ruhemöglichkeiten unserer Kita begleiten sollten. In einem Brief bat Emil die Kinder um Hilfe: Seit geraumer Zeit könne er bei sich zu Hause nicht mehr schlafen und fühle sich nun so furchtbar müde. Viele der Kinder konnten Emils Situation sehr gut nachvollziehen und hatten sofort nützliche Tipps und Ratschläge parat: „Emil braucht Ohrenstöpsel“, „vielleicht kann er mit einem Hörspiel besser einschlafen“„er kann sich auch einfach auf die Seite legen und die Augen schließen“. Doch wie sollten wir Emil die Vorschläge der Kinder übermitteln? Schnell kam die Idee auf, Emil in unsere Kita einzuladen und ihm zu zeigen, wie die Kinder sich dort ausruhen können… Was für eine großartige Idee! Gesagt getan. Am darauffolgenden Tag fuhren einige der Kinder mit Puppenwagen ausgestattet in die „Grunaer Kinderwelt“ und brachten ihn gemeinsam mit seinem Freund Finnley zur KiTa „Bergfelder Weg“. In den darauffolgenden Tagen und Wochen zeigten die Kinder den beiden Handpuppen als Experten verschiedene Orte und Möglichkeiten, sich in ihrer KiTa auszuruhen. Insbesondere begeisterte es die Kinder, sich während der Ruhezeiten um die beiden Gäste zu kümmern, ihnen Schlafplätze herzurichten, mit ihnen zu kuscheln oder ihnen Bücher vorzulesen.

Im Rahmen freiwilliger Aktivitäten boten sich den Kindern zahlreiche Gelegenheiten, gemeinsam mit Emil und Finnley verschiedene Wege sich auszuruhen kennenzulernen und selbst auszuprobieren. So erfuhren sie beispielsweise, wie Menschen sich in anderen Ländern entspannen, tauschten sich darüber aus wie sich Tiere ausruhen oder bauten eifrig aus verschiedenen Materialien Buden und Höhlen. Darüber hinaus konnten sie verschiedene Entspannungshilfen wie Fantasiereisen, Yoga, Massagen oder eine Duftreise kennenlernen. Gleichermaßen waren die verschiedenen Entspannungsaktivitäten ein willkommener Anlass, mit den Kindern über ihre Bedürfnisse und Wünsche bezüglich des Themas „Ausruhen“ ins Gespräch zu kommen und ihre Sichtweisen und Ideen besser kennenzulernen. Es beeindruckte uns, wie genau sie bereits einschätzen konnten, welche Entspannungsmethode für sie die beste ist und warum Ruhephasen allgemein von Bedeutung sind. Die folgenden Zitate verdeutlichen dies:

„Ich bau mir eine Bude, dann mach ich es mir schön kuschelig und dann ruh ich mich aus.“

„Wenn ich nicht einschlafen kann, massiert mich meine Mama und macht ruhige Entspannungsmusik an.“

„Ausruhen ist wichtig, damit man Kraft hat.“

„Wenn man sich nicht ausruht, dann wird man den ganzen Tag müde sein und dann schläft man den ganzen Tag und kann nicht spielen.“

„Beim Ausruhen kann man die Augen auflassen, man kann dabei auch spielen.“


Zum Abschluss der Aktionswochen befragten wir die Kinder erneut nach ihrem Wissen über die verschiedene Ausruh- und Rückzugsmöglichkeiten sowie ihren Wünschen und Bedarfen. Auch führten wir im Zuge dessen gemeinsame Raumbegehungen durch, wobei die Kinder ihre favorisierten Entspannungsorte in der Kita fotografierten. Dabei gaben die Kinder uns eine Vielzahl an Impulsen wie beispielsweise stärker abgedunkelte Räume, zusätzliche Kissen und Decken, oder die Einführung eines Tages, an dem ganz große Kuscheltiere mitgebracht werden können. Am Ende der gemeinsamen Zeit mit Emil und Finnley führten die Kinder vom Bergfelderweg mit den Handpuppen ein Theaterstück für die Kinder der „Grunaer Kinderwelt“ auf, indem sie noch einmal ihre Entspannungserkenntnisse teilten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die intensive Auseinandersetzung der Kinder mit dem Thema zu einer erhöhten Wertschätzung von Entspannungs- und Schlafenszeiten geführt hat. Was vormals oft mit Zwang und Müssen behaftet war, kann heute von den Kindern selbst als notwendige Erholungsphase begründet werden oder wird ebenso reflektiert und selbstbestimmt abgelehnt.

Wir verstehen Qualitätsentwicklung im Bereich Ruhen und Schlafen als einen fortlaufenden Prozess, bei dem Strukturen, Regeln und Materialien immer wieder an die Bedürfnisse einzelner Kinder sowie der Kindergruppe angepasst werden müssen. Das individuelle Schlafbedürfnis mit dem Bedürfnis auf Selbstbestimmung und dem Ideal von Partizipation zu vereinbaren ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich bedürfnisorientiertes Arbeiten und das Einbeziehen kindlicher Ideen und Wünsche nicht ausschließen, sondern vielmehr ergänzen. Wir sind gespannt, wo uns der gemeinsame Weg noch führen wird.

Quellen:
Betz, Christine/ Franz, Christine (Hrsg.) (2022): Partizipation im Kita-Alltag erleben – Mit Kindern zur Ruhe kommen. Bedürfnisorientierte Begleitung von Schlaf und Erholung in Krippe und Kita. Stuttgart: Klett Kita.
Finger, Lea (2024): Selbst aktiv statt fremdbestimmt. Gelingende Partizipation in Kita, Krippe und Kindertagespflege. Herder Verlag: Freiburg, Basel, Wien.
Regner, Michael/ Schubert-Suffrian, Franziska (2013): Partizipation in der Kita. Projekte mit Kindern gestalten. Herder Verlag: Freiburg, Basel, Wien.
Kindertagesstätte Bergfelderweg (2024): Kindertagesstätte Bergfelderweg Konzeption. Dresden.
Sächsisches Staatsministerium für Kultus (Hrsg.) (2011): Der Sächsische Bildungsplan – ein Leitfaden für pädagogische Fachkräfte in Krippen, Kindergärten und Horten sowie für Kindertagespflege. Weimar/Berlin: Verlag das netz.Tietze, Wolfgang/Viernickel, Susanne (Hrsg.) (2016): Pädagogische Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder. Ein Nationaler Kriterienkatalog. Weimar/Berlin: Verlag das netz.

Gedanken teilen mit den Sozialen Diensten aus Jena

27.05.2024 – Gedanken teilen mit den Sozialen Diensten aus Jena

In regelmäßigen Abständen veröffentlicht die TSA Beiträge aus den verschiendenen Einrichtungen des Trägers und nimmt dabei jeweils ein fachliches Thema etwas genauer unter die Lupe. In unserem heutigen Beitrag teilt André Zacharias, Leiter des Fachbereichs Soziale Dienste, seine Gedanken, die Sie gemeinsam mit uns zum Nachdenken einladen:


Heute möchte ich gern ein paar Gedanken mit euch teilen, die aus meiner Sicht so wichtig für unsere tägliche Arbeit sind, dass wir sie uns immer wieder gewahr werden sollten.


Es geht um Haltung.


Ja ich weiß, ein oft bedientes Thema, was wir Fachkräfte in verschiedenen Weiterbildungen immer wieder durchdacht, bearbeitet und vertieft haben. Sicher gibt es viele Antworten, aber eine entscheidende Frage wie wir Haltung zeigen, können wir uns selbst beantworten. Nämlich in dem wir uns die Frage beantworten:  Wie wünschen wir uns, wie mit uns selbst umgegangen werden soll. Dann hätten wir schon ein paar wichtige Antworten. Sicher wird Jede/Jeder von euch zustimmen, wenn ich sage, dass wir uns alle einen freundlichen und zugewandten Umgang, idealerweise auf Augenhöhe wünschen. Das fängt damit an, freundlich zu grüßen, ein Lächeln zu schenken, wenn Jemand unsere Einrichtung betritt. Wir Alle gehen mit den von uns betreuten Familien, Kindern, Jugendlichen, Eltern, KollegInnen ständig in Beziehung und gestalten diese. Wir entscheiden ständig neu, wie wir auf Menschen zu gehen und entscheiden damit ebenfalls wie unsere Beziehung gestaltet wird. Wie Kinder, Eltern, Klienten und Vernetzungspartner unsere Einrichtung und damit unseren Träger sehen. Unsere Profession und Aufgabe ist es, zugewandt und interessiert auf Menschen zu zugehen. Das Feedback der im Fachbereich der Sozialen Dienste  von uns betreuten Familien, Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen bestätigt uns, dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind. Auch Vernetzungspartner wie zum Beispiel das Jugendamt spiegelt uns Vertrauen hinsichtlich unserer fachlichen Arbeit wieder.
Wir sind auf dem richtigen Weg. Dies soll auch so bleiben. Wir Alle haben es in der Hand, jeden Tag neu.